Rundenjagd vor dem Brücken-Center

Am Donnerstag fand das siebte Radkriterium der Radsportgemeinschaft Ansbach vor dem Brücken-Center auf der Residenzstraße statt. Die vier Lizenzwettbewerbe und zwei Rennen um die Stadtmeisterschaft gingen über insgesamt fast 200 Runden. Die 900 Meter lange Rennstrecke war zwischen Kasernendamm und Brauhausstraße.

Die Wettbewerbe wurden als Kriterium ausgefahren. Dort werden nach einer vorher festgelegten Anzahl an Runden – in Ansbach heuer immer nach fünf Runden – Punkte an die ersten vier Fahrer vergeben. Es gibt dann Gutschriften über fünf, drei, zwei und einen Punkt; in der letzten Runde sind die Punktgutschriften doppelt so hoch. Ein Kriterium gewinnt, wer am Ende die meisten Punkte hat bzw. der, dem es gelingt, die anderen Fahrer zu überrunden.

Im ersten Wettbewerb fuhren die Schüler U15 über 25 Runden. Für die RSG starteten dort Eva-Maria Albrecht, Nina Roszczyk, David Scherle und Lukas Ortner. Die beiden Mädchen hatten bald gegen die Buben keine Chance und kassierten zwei (Albrecht) bzw. vier Verlustrunden (Roszczyk). Dies brachte die Plätze 13 und 15. Wegen der vielen Prämienspurts blieb aber auch das restliche Feld nicht wirklich beisammen, es bildeten sich viele Gruppen. David Scherle wurde auf Rang 11 klassiert. Lukas Ortner, vorab als Mitfavorit gehandelt, schaffte den Sprung in die erste Gruppe und konnte in vier der fünf Wertungen punkten. Mit drei Punkten Rückstand auf Rang drei wurde er Vierter. Es gewann Noah Rupp Laxgang aus Augsburg.

Im anschließenden U17-Wettbewerb (35 Runden) erwarteten vor allem die Veranstalter eine herausragende Vorstellung von Manuel Porzner. Leider erkrankte Porzner in den letzten Tagen. Er stellte sich beim Heimrennen trotzdem an die Startlinie und verließ nach wenigen Runden wieder die Strecke. Dafür schlug die Stunde von Fabian Geißenberger (E-Racers Top Level Augsburg). Ab der siebten Runden war es ihm im Feld zu langsam und er startete einen Vorstoß. Seine Mannschaftskameraden kontrollierten dagegen im Feld das Tempo. Geißenberger konnte seinen Vorsprung schnell ausbauen. Er war so gut aufgelegt, dass ihm 12 Runden später die Überrundung des Feldes gelang. Damit war ihm der Sieg schon so gut wie sicher, denn von keinem anderen Rennfahrer war zu erwarteten, dass ihm ebenfalls ein Rundengewinn gelingt. Sieben Runden später war Geißenberger erneut alleine vorne. Wieder weitere 12 Runden später hatte er nach einer sehr beeindruckenden Leistung das Feld zum zweiten Mal solo überrundet und machte damit seinen Sieg perfekt.

Mittags wurde die Ansbacher Stadtmeisterschaft gestartet. Startberechtigt waren auch Jugendliche aus dem Landkreis. Und beim Blick in die Startlisten hätte man die Rennen getrost als Landkreismeisterschaft ausschreiben können. Nach fünf Runden gewann das Rennen des Jahrgangs 1998 David Binder (Weinberg) vor Andre Rieder (Herrieden) und Tom Holzhäuser (Dürrwangen). Bestes Mädchen war Magdalena Holzmann (Unterdallersbach).

Die Jugendlichen der Jahrgänge 2000 und 2001 fuhren gemeinsam (5 Runden). Hier war der Einlauf der ersten drei Elias Holzmann (Unterdallersbach), Jonathan Britz (Leutenbuch) und Benjamin Kraus (Gunzenhausen).

Das Rennen der Jahrgänge 2002 und 2003 (5 Runden) war mit dreizehn Teilnehmern erfreulich stark besetzt. Es gewann Lorenz Ortner (Külbingen) vor Nik Walter (Ansbach) und Julia Goreja (Ansbach). Die vierte Klasse der Grundschule Hennenbach war mit sechs Startern die größte Teilnehmergruppe.

Im U19 Rennen gingen für Ansbach Daniel Haible und Jonatan Schneider in den 50 Runden langen Wettbewerb. Wie erwartet kontrollierte das Bundesligateam Auto Eder Bayern den Wettbewerb. Immer wieder schickten sie ihre Rennfahrer nach vorne, um Punkte oder Prämien einzustreichen. Haible und dann auch Schneider verloren unterdessen den Anschluss an das Feld. Vorne machte sich Lukas Steger (Auto Eder) erfolgreich daran, das Feld zu überrunden. Als er die beiden Ansbacher aufgerollt hatte, hängten sich diese an sein Hinterrad. Dies ist überrundeten Fahrern erlaubt, sie dürfen allerdings keine Führungsarbeit leisten. An Stegers Hinterrad schlossen sie so wieder zum Hauptfeld auf. Damit hatten sie gegenüber den Fahrern, die die ganze Zeit im Feld waren, was die Gesamtwertung betrifft, keinen Nachteil mehr. Alle hatten eine Runde Rückstand auf Steger. Kaum war Steger der Rundengewinn geglückt, machte sich sein Teamkamerad Lukas Meiler auf. Auch er überrundete das Feld. Aufgrund des höheren Punktestands gewann aber Steger vor Meiler. Jonatan Schneider wurde Zehnter, Daniel Haible schied mit Defekt aus.

Zum Abschluss des Renntages starteten knapp 50 Eliterennfahrer der Klassen B und C über 70 Runden. Nur die Hälfte sollte bei einem Schnitt von 41 km / h das Ziel erreichen. Für bike sport Ansbach war Benjamin Wagner, für die RSG Benjamin Herold am Start. Das Renngeschehen bestimmten ab Runde 16 vier Ausreißer. Die vier harmonierten von Anfang an sehr gut und erarbeiten sich so einen guten Vorsprung auf das Feld. Fünf Runden vor Schluss war es dann mit dem Zusammenarbeiten vorbei. Arnold Fiek (SC Vöhringen) wollte es nicht auf den Schlusspurt ankommen lassen und ließ seine drei Fluchtgefährten stehen. Die letzten Runden waren an Dramatik nicht zu überbieten, denn vor der Schlusswertung trennte Fiek und Lasse Ibert (RC Wendelstein) lediglich ein einziger Wertungspunkt. Ibert setze mit Jonas Tenbruck (Team RoadSign) alles daran, Fiek wieder einzuholen. Der vierte im Bunde, Sandro Kühmel vom Team Graakjaer – DKV konnte dem Tempo nicht mehr folgen. Fiek hatte am Ende die meisten Reserveren, vergrößerte in der letzten Runde den Vorsprung so weit, dass er bereits 50 Meter vor dem Ziel jubeln konnte. Ibert wurde zweiter, Kühmel aufgrund seines Punktevorsprungs noch Dritter. Wagner musste dem hohen Tempo vorzeitig Tribut zollen und beendete das Rennen. Herold erreichte mit Rückstand das Ziel.

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